583 Kilometer zum Tauchen nach Dänemark
Da das Wetter in dieser Jahreszeit nicht nur puren Sonnenschein verspricht, hatten die Taucher die "Luxus-Hütte" Nr. 5 gebucht. Ein eigenes Bad und die Fußbodenheizung machten den Aufenthalt angenehm. Eine heiße Dusche nach jedem Tauchgang - davon zwei an jedem Tag - ließen die Taucherherzen der Nasstaucher höher schlagen. Den beiden Trockentauchern war es fast egal, da sie die Wassertemperatur von 15 Grad nicht spürten.
Tauchgänge bis in 30 Meter Tiefe waren möglich. Die letzten Entscheidungen dazu konnten jedoch immer erst unter Wasser getroffen werden. Die Strömungsverhältnisse im Kleinen Belt sind sehr variabel: Die Situation an der Oberfläche ist selten mit der in der Tiefe vergleichbar. Aufgrund des guten Nahrungsangebotes gibt es beim Tauchen stets viel zu sehen; Plattfische, Schnecken, Muscheln, Schlammrosen, Einsiedlerkrebse, diverse Seesternarten und natürlich alle möglichen Fischarten. Für die UW-Fotografen ein Paradies - wenn nicht grade eine unerwartet heftige Strömung einsetzt und den Weg nach oben beschwerlich macht.
Seit etwa zwei Jahren gibt es direkt am Tauchplatz vor Gammel-Ålbo-Camping eine Besonderheit: Es wurde eine Gaspipeline mit ca. 80 cm Durchmesser, die von der Nordsee nach Polen verläuft, im Grund versenkt. Der dazu ausgebaggerte Graben und die Steinschüttung über dem Rohr sind in etwa 18 bis 20 Meter Tiefe gut zu betauchen. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Natur nach dem menschlichen Eingriff ein optimales Siedlungsgebiet mit bodenlebenden Tieren und Pflanzenarten wieder zurückerobert.
Der Taucher-Servicebereich direkt am Strand mit einer großen Holzplattfort zum Umziehen und Tischen zum ablegen und spülen der Ausrüstung macht das Ende eines jeden Tauchganges bequem. Die gut ausgestattete Füllstation in zehn Meter Entfernung ersparte weites "Flaschenschleppen". Dazu kam noch die schnelle Füllzeit: Nach 20 Minuten waren alle Pressluftflaschen wieder gefüllt!
Die Tauchpausen und die Abende waren mit ausgiebigem Klönschnack und mit diversen Bilderschauen ausgefüllt. Der Grill sorgte jeden Abend für Stärkung der Taucher, so dass die Tage meist erst um Mitternacht endeten.
Die fünf Tage stellten für die fünf Taucher mit etwa 50 Tauchgängen eine Besonderheit dar, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal erlebt wurde. Für das nächste Jahr ist die Hütte Nr. 5 schon wieder vorbestellt.
Autor: Bernd Hirschmann